In diesem Bereich werde ich nach und nach meine Porjekte vorstellen und näher darüber berichten.

Das Laufställchen

Meine Erzieherin hat mir aufgetragen und erlaubt, dass ich mir ein Laufställchen anschaffe. Die Suche im Netz nach Angeboten war wieder einmal erschreckend. Entweder sind die Teile einfach zu klein und somit unpassend. Oder aber doch wieder teuer und nicht nach unserem Geschmack gewesen. Also bekam ich den Auftrag, das Teil selbst zu planen und zu bauen. Ein einfaches Laufställchen aus Holz, welches später lackiert wird. Die Anforderungen waren natürlich klar. Es soll groß und insbesondere hoch genug sein – damit ich eben wirklich weiß, dass ich das Kleinkind darin bin. Es sollte außerdem zerlegbar, günstig und natürlich sicher sein. Also hoch genug, damit ich nicht raus klettern kann. Der Preis insgesamt sollte weit unter 100 Euro liegen.
Zuerst einmal habe ich die Maße festgelegt. Die Längen betragen 160 mal 160 cm und die Höhe insgesamt ca 105 cm. Das Teil besteht aus 4 Elementen – wovon eines eine Art Tür bekommen hat. Das Material ist 3 mal 3 mal 200 cm Fichtenholz und 15 mm Durchmesser 100 cm lange Buchenrundstäbe, dazu noch so genannte Nippelschrauben mit Flügelmuttern und Unterlegscheiben in 8 mm und 40 mm lange 4 mm dicke Spax-Schrauben – dazu kommt noch etwas Holzleim und die Farbe. Insgesamt kommt man auf rund 70 Euro dabei. An Werkzeug brauchte ich die Bohrmaschine – mit normalen Holzbohrern und Forstnerbohrer, die Stichsäge, Akkuschrauber und Schleifpapier.
Die ersten 2 Elemente habe ich identisch gemacht. Die Längen der Kopf und Fußleisten kürzen auf 154 cm – an den Enden jeweils die Nippelschrauben einsetzen. Dann die Löcher vorbohren für die Stäbe. Die werden geleimt und dann jeder zweite Stab verschraubt. So entstehen im Nu Gitter. Der Abstand der Stäbe ist maximal 15 cm – damit ein Entkommen unmöglich wird. Leider sind die Rundstäbe nicht wirklich immer gerade – aber dafür eben auch nicht irre teuer. Hier musste ich auf ein möglichst gutes Aussehen achten. Die Stäbe habe ich an den Enden auch etwas angeschliffen, damit sie leicht in die Passungen gehen an den Latten oben und unten. Aus den Reststücken habe ich eine Art Füße gemacht und unter alle Seitenteile geschraubt.
Das dritte Gitterteil ist ähnlich gebaut – nur mit einer Querbohrung, damit die Teile zusammen gesteckt und verschraubt werden können. Es ist 160 cm lang und wird quasi auf die beiden anderen Teile gesteckt.
Am letzten Gitter ist die Tür eingebaut. Es ist auch 160 cm lang und mittig habe ich dann aus den Latten und Rundstäben 2 kürzere kleinere Gitterteile gebaut. Die passen genau in den ca.70 cm breiten Freiraum den ich an diesem Gitter gelassen habe zwischen den Stäben die „Türen haben an den äußeren Enden oben und unten jeweils einen Stift, der in das Gitter gesteckt wird – einfach und simpel, damit sie sich öffnen lassen. Aus kleinen Brettchen habe ich dann noch Anschläge gemacht – und schon ist das Gitter mit Türen fertig. Die Anzahl der Stäbe ist so bemessen, dass ich abwechselnd farbig lackieren kann. Alles wird nun noch 2 Mal in gelb und grün lackiert und dann ist der Laufstall endgültig einsatzbereit. Passend dazu habe ich eine Spieldecke gefertigt. Diese besteht aus schönem bunten Fleece und einem Duschvorhang, den ich darauf genäht habe. Somit ist diese Decke zum Spielen und als Wickeldecke nutzbar. Je nachdem, wozu sie gebraucht wird. Und natürlich gibt es bald wieder viele Fotos von dem neuen Laufställchen zu sehen.

Das Gitterbettchen


Ein sehr großes Projekt für uns ist dies Gitterbettchen gewesen – dieser Bericht wird also auch recht ausführlich und lang. Es war ohnehin ein neues Bett fällig und ich habe es meiner Erzieherin gesagt. Ihre Antwort war, dass ich sowieso nun ein Gitterbett haben sollte. Die erste Idee war ein Aufsatz, der komplett auf ein normales Bett gesteckt werden kann. Vorteil wäre eben, dass ich das komplett abnehmen kann und somit auch „normale“ Besucher jederzeit ins Schlafzimmer können. Aber der Nachteil ist, dass es eben nur ein halbherziges und nicht unbedingt komplettes Gitterbettchen wäre. Also haben wir diese Idee verworfen.
Dann habe ich mir die Angebote angeschaut mit fertigen Betten. Entweder waren die Preise gesalzen, die Maße nicht so toll – oder es waren doch wieder nur einfache Betten mit einem Aufsatz. Damit war auch dieser Gedanke verworfen und wir haben überlegt, dass nur ein Selbstbau die ganzen Wünsche erfüllen kann. Zum Glück bin ich versiert und kann diese Arbeiten wirklich.
Ich habe also mit meiner Erzieherin gesprochen und wir haben über die Kosten, die Wünsche usw. gesprochen. Ihre Erlaubnis ist mir sehr wichtig und ihre Wünsche haben Vorrang. Also habe ich die Aufgabe bekommen mich kundig zu machen wegen den Kosten und zudem Pläne auszuarbeiten.
Die Anforderungen für das Bett waren klar. Es muss stabil, groß genug, wirklich kindlich/kindisch und zugleich im Notfall auch „normal“ nutzbar sein – die Gitter sind komplett abnehmbar. Es soll zudem Möglichkeiten haben, damit man Fixierungen anbringen kann, notfalls auch leicht auseinander zu nehmen sein und trotzdem relativ günstig. Meine Erzieherin hat dann als Limit 500,- Euro angesetzt – für das komplette Bett mit Lattenrost und Matratze.
Vorweg gesagt – ich habe bisher 460 Euro aufgebraucht und das Bett ist bereits im Einsatz!
Als Material habe ich massives Holz gewählt. Dicke Balken als Beine (7 mal 7 cm massive Kiefernbalken), die Seitenbretter (25 mal 200 cm) und Kopf-, Fußende sind 2,8 cm dicke massive Kiefernbretter, die Gitter bestehen aus 3 mal 3 cm glatten Leisten mit 15 mm Durchmesser Rundstäben aus Buche. Die Liegefläche ist 120 mal 200 cm (eine Matratze in H3). Gesamthöhe ist 134 cm, Liegehöhe ca. 64 cm. Das Kopfende ist aus 2 Brettern (zusammen 90 mal 120 cm Fläche) zusammengefügt und durchgehend – am Fußende habe ich ein Brett (40 mal 120 cm) und darüber ein Gitter eingebaut. Somit ist es ein wenig „offener“ – aber die Füße stoßen ans Brett – nicht durch das Gitter. Dazu brauchte es natürlich noch Holzdübel, Schrauben (40 mm, 80 mm und 22 mm), Winkel und die Schieberiegel für die Gitter. Es kommen noch Messingwinkel und Scheiben, die quasi die Aufhängungen für die Gitter verschönern werden. Rundum ist eine Art Vorhand unter der Liegefläche angesetzt – mit Klettbändern an der Innenseite. Somit ist der Stauraum unter dem Bett nutzbar, schön ordentlich und staubgeschützt.
Und es wird auch noch Bettfesseln, einen Himmel und Sichtschutzvorhänge für die Gitter geben – damit ich nicht heraus schauen kann, wenn meine Erzieherin es nicht wünscht. Diese Dinge ergänzen das Bettchen dann und machen es schließlich komplett – kommen aber nach und nach dazu.
Die Werkzeuge waren: Bohrmaschine, Stichsäge, Kreissäge, Oberfräse, Schleifpapiere, Forstnerbohrer, Akkuschrauber, Hammer, Stecheisen, Zollstock, Winkel, Stifte, Farben und Pinsel, Leim, Spanngurte und Schraubzwingen.
Zuerst habe ich alles Material besorgt und bestellt. Die Stäbe, das Lattenrost und die Matratze z.B. sind via Internet gesucht und gekauft worden. Rundstab ist im Baumarkt extrem teuer und nicht wirklich lohnenswert. Also habe ich 40 Stäbe a 70 cm Länge online gesucht, gefunden und gekauft.
Die Bettbreite mit 120 cm ist sehr ungewöhnlich. Aber sie bringt auch Vorteile. Ich habe eine große Fläche, es wirkt stimmig als „Kinderbettchen“, zugleich kann man notfalls zu zweit dort schlafen. Der Nachteil ist klar, dass es kaum Bettwäsche, Unterlagen usw. in diesem Maß gibt. Die 140er Sachen sind aber auch ausreichend. Nur die Gummieinlage oder der wasserdichte Bezug muss extra beschafft oder angepasst werden.
Ein Problem ist auch das Anbringen der seitlichen Gitter. Die Lösung sollte einfach, praktisch und sicher sein. Außerdem sollten die Gitter komplett abnehmbar sein – entsprechend leicht und solide also. Deshalb habe ich sie quasi als Rahmen gefertigt aus glatten 3 mal 3 cm Latten mit den Stäben drin. Die Lösung ist denkbar einfach. Seitlich haben die Gitter am oberen Ende ca. 2 cm lange und 1 cm dicke Zapfen und unten seitlich Schieberiegel. Unter der Unterkante sind ca. 1 cm hohe Zapfen als Abstandhalter eingefügt – die ich später noch erkläre. Die Eckpfosten haben jeweils an der Oberkante Aussparungen (die ich mit der Oberfräse gemacht habe) – dort können die Zapfen der Gitter eingehängt werden. Unten sind Löcher in die Eckbalken eingebohrt worden – wo die Schieberiegel der Gitter einsetzen können. Diese Aussparungen und die Löcher bekommen noch die Abdeckungen aus Messing, die ich anfertigen lasse. Die Seitengitter sind ca. 7 cm kürzer als die Seitenbretter – also 193 cm lang und etwa 68 cm hoch. Der Abstand der Rundstäbe ist etwa 9 cm. Die Löcher dafür macht man mit einem Forstner-Bohrer und es ist zweckmäßig, die Stäbe an den Enden ganz leicht anzuspitzen, damit sie gut eingesetzt und verleimt werden können. Sie sitzen oben und unten ca. 1,5-2 cm tief in dem Rechteckrahmen. Wenn der Rahmen für das Seitengitter wirklich sauber rechtwinklig passt, kann er vorab geschraubt werden. Wenn er später auch gut passt, kann er dann endgültig verleimt und lackiert werden.
Alle Teile sind anfangs nur zusammen gesteckt oder einfach verschraubt – damit sie später lackiert werden können!!
Der Bau beginnt mit dem Kopfteil und dem Entsprechenden Fußende. Die Balken habe ich mit Aussparungen versehen, damit die Seitenbretter dort eingelegt werden können. Diese Methode ist sehr gut – da die Bretter quasi in diesen Aussparungen aufliegen und sehr fest eingesetzt werden können. Die Unterkante der Bretter ist auf ca. 35 cm Höhe der Balken. Die Bretter (40 mal 120 cm unten und 50 mal 120 cm darüber) am Kopfende sind mittels Holzdübeln erst miteinander und dann mit Schrauben und Holzdübeln zwischen die Balken gesetzt worden – direkt an die Kerben für die Seitenbretter. So entsteht quasi eine Art Stecksystem. Am Fußende ist das obere Brett durch ein Gitter ersetzt worden. Es ist auch ein Rahmen aus 3 mal 3 cm Latten – mit 9 runden Stäben im gleichen Abstand. Rundum sind alle Unterkanten der Bretter gleich hoch.
Die Seitenbretter habe ich zuerst einmal alle 10 cm mit Schlitzen versehen. Diese sind ca. 7 cm von der Oberkante weg, ca. 10 cm lang und 15 mm hoch. Ihr Sinn ist es, dort später eben die Bettfesseln und Fixierungen anbringen zu können. Ich kann auf Schrauben, Haken usw. verzichten. Und sie wirken zuerst einmal harmlos für Uneingeweihte. Damit die Gurte der Fesseln auch problemlos angesetzt werden können sind an den Gittern die Abstandzapfen nötig. So entsteht eine Lücke und Gurte passen durch. Wenn man will, kann man aber auch mit einem kurzen Gurt und einem Schloss die Gitter leicht am Bett festschnallen. Ein Abnehmen durch den Zögling ist damit unmöglich.
An die Innenseiten der Seitenbretter habe ich dann noch 3 mal 3 cm Leisten geschraubt. Diese Leisten müssen sehr stabil und fest angebracht sein – dort wird später das Lattenrost aufgelegt und die Matratze. Sie sind 3 cm von der Unterkante entfernt – damit die Klettbänder später innen eingeklebt und angetackert werden können. So ergibt sich auch die optimale Höhe für die spätere eigentliche Liegefläche. Das Lattenrost ist etwa 8 cm hoch und die Matratze 15 cm – sie steht also nach oben 4-5 cm über den Seiten.
Nun folgt der probeweise Zusammenbau – die Maße müssen stimmen und die Bohrlöcher für die Winkel und Schrauben werden gesetzt. Immer ein wenig kleiner als die Schrauben – damit sie gut fassen, aber das Holz nicht sprengen später. Die Winkel kommen innen an die Bretter – Schrauben durch Bretter und Balken besorgen feste Verbindungen. Lieber eine Schraube mehr als eine zu wenig!!
Wenn die Maße stimmen und alles zusammen passt, geht es ans Lackieren. Bei mir sind alle Bretter grün, alle Gitter und Balken gelb geworden. Das war der Beschluss meiner Erzieherin. Es wird 2-3 Mal lackiert. Wenn man mag, kann man sich Holzpaste besorgen und eventuelle Astlöcher usw. fein ausspachteln. Nach dem ersten Lackieren und Trocknen einmal fein schleifen – da sich die Holzfasern teilweise aufstellen können. Die Rundstäbe brauchen oft 3 Schichten Farbe. Aber das ist sicher eine Sache, die man selbst entscheiden kann – wie man es mag. Lack oder Wachs, Lasur oder Öl – es MUSS auf jeden Fall ein Holzschutz sein!!
Endlich kann das Bett nun aufgebaut werden an seinem Platz. Zwischen die Seitenbretter habe ich noch 1-2 Leisten gesetzt (jeweils ca. 60 cm von Kopf-. Und Fußende entfernt), damit sie auf gleichem Abstand bleiben und der Lattenrost gut aufliegen kann. Bei breiteren Betten wäre auch läng eine Latte und ein extra Fuß mittig nötig.
Das Lattenrost sorgt mit für eine rechtwinkelige Form des Bettes. Es sollte nicht stramm sitzen, aber auch nicht wackeln. Ich habe ein eins mit 28 Latten und ohne Extras genommen – ein Kinderbettchen braucht kein verstellbares Kopfteil. Die Matratze war vakuumverpackt – sie hatte nach und nach aber dann die Form und Dicke, die sie haben sollte.
Schließlich konnte ich mein neues Gitterbettchen zum ersten Mal beziehen und probeliegen. Natürlich habe ich einen Bettschutz drin – eine Gummiunterlage. Und ich habe auch Kinderbettwäsche im Bett. Dazu kommt mein Strampelsack und fertig ist das Ganze. An der Seite steht ein kleines Bänkchen, damit ich alleine leicht rein und raus komme – wie ein kleines Kind eben. Und ich kann das Seitengitter auch problemlos alleine einhängen oder abnehmen. Bilder zum Bett sind in der Galerie zu sehen – Fragen kann man mailen und Baupläne könnte ich erstellen. Und wer sich alleine nicht traut – ich würde auch noch eins bauen oder zumindest helfen. Aber dies Gitterbettchen ist nun meins – für immer. Und ich bin meiner Erzieherin sehr dankbar, da SIE es angeordnet und erlaubt hat.